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Eintrag vom 26.01.2024: Abwandlung der Potenzen

Liebe Freunde der Homöopathie, in diesem Bereich meiner Homepage möchte ich Ihnen immer mal wieder Interessantes zur Homöopathie, zu Arzneimittelbildern, zu medizinischen Themen usw. vorstellen.

Wie in einem früheren Beitrag erwähnt, kann aus C-Potenzen eine sogenannte Split-Dose hergestellt werden. Das funktioniert auch mit D-Potenzen. Wobei das bei niedrigen D-Potenzen keine Anwendung findet, weil diese nur wenige Stunden wirksam sind und deshalb dann erneut direkt aus dem Fläschchen genommen werden können.

Man kann eine Gabe Globuli einer C-Potenz auch in wenigen Schluck Wasser auflösen und über ca. 24 Stunden verteilt schluckweise trinken, ohne dass die Flüssigkeit (wie bei einer Split-Dose) vor der Einnahme nochmals verschüttelt wird.

Bemerkenswert dabei ist, dass eine C-Potenz, die wie oben beschrieben aufgelöst wird, stärker wirkt als die trockenen Globuli. Eine Gabe LM-Potenz (Q-Potenz) wirkt jedoch sanfter, wenn man sie in etwas Wasser verdünnt. Letzteres kann sich die Therapeutin / der Therapeut zu Nutze machen, wenn selbst 1 Tropfen einer unverdünnten LM-Potenz noch zu stark wirkt.

Sie sehen, dass die Anwendungsmöglichkeiten sehr breit gefächert sind. Bei all den Möglichkeiten ist jedoch das wichtigste Kriterium, dass das zu den Symptomen ähnlichste Mittel gefunden werden muss. Nur das kann zum Erfolg der Behandlung führen.

Ihre Beate Schwarz, Tierheilpraktikerin, Homöopathie

Eintrag vom 15.12.2022: Heilung

Es gibt verschiedene Definitionen des Begriffs Heilung:

Pschyrembel: (260. Auflage, Seite 731), medizinisches Wörterbuch: vollständige (Restitutio ad integrum) oder nur teilweise (Defektheilung) Wiederherstellung der Gesundheit (bzw. des Ausgangszustands) nach einer Erkrankung



Schulmedizin: Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens; Restitutio ad integrum (völlige Wiederherstellung der normalen Körperfunktionen nach einer überstandenen Krankheit oder Verletzung) Psychotherapie: Wiederherstellung der psychischen Gesundheit (theorieabhängige Definitionen: Alltagsfunktionalität, Problemlösung, Stärke des positiven inneren Erlebens usw.)



Homöopathie:

Hahnemann, Organon, 6. Auflage:

§1 .kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt

§2 Das höchste Ideal der Heilung ist schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit, oder Hebung und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen Umfange auf dem kürzesten, zuverlässigsten, unnachtheiligsten Wege, nach deutlich einzusehenden Gründen.

§9 Im gesunden Zustande des Menschen waltet die geistartige, als Dynamis den materiellen Körper (Organism) belebende Lebenskraft (Autokratie) unumschränkt und hält alle seine Theile in bewundernswürdig harmonischem Lebensgange in Gefühlen und Thätigkeiten, so daß unser inwohnende, vernünftige Geist sich dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs frei zu dem höhern Zwecke unsers Daseins bedienen kann



TCM:

Dem Qi (Lebenskraft/Lebensenergie) ermöglichen wieder frei zu fließen. Denn das frei fließende Qi (Lebenskraft/Lebensenergie) bedeutet Gesundheit.



So unterschiedlich die Definitionen des Begriffs Heilung sind, so unterschiedlich sind die Wege von Krankheit zur Gesundheit.



Von Krankheit (krank sein) -> über Heilung -> zu Gesundheit

Was ist Gesundheit? Was ist Krankheit? Wo beginnt das Eine und hört das Andere auf? Diese Fragen stellen sich zwangsläufig, wenn man über Heilung nachdenkt; und sie haben nicht nur philosophischen Charakter, wie ich meine.

Eintrag vom 09.06.2022: Begriffe Tumor, Geschwür, Geschwulst

Liebe Freunde der Homöopathie,
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Ich erlebe es häufig, dass in der Kommunikation mit Patientenbesitzern bezüglich der oben genannten Begriffe Missverständnisse entstehen. In diesem Blogbeitrag möchte ich diese Begriffe erklären.

Ein Geschwür (Ulcus) ist "ein Substanzdefekt der Haut oder Schleimhaut* (und benachbarter Gewebeschichten). Dieser Substanzdefekt kann auch in Körperhöhlen (z.B. Magen) auftreten. Er kann sich entweder von der Oberfläche der Haut oder Schleimhaut in tiefere Gewebeschichten hineinentwickeln oder aus tieferen Gewebeschichten nach außen durchbrechen.

Als Tumor wird eine örtlich umschriebene Zunahme des Gewebevolumens* bezeichnet. Das muss nicht immer eine bösartige, unkontrollierte Zellvermehrung (Krebs) sein. Auch ein Ödem oder eine entzündliche Schwellung kann Tumor genannt werden. Ebenso eine gutartige, unkontrollierte Zellvermehrung, z.B. ein Lipom (Fettgeschwulst), ist ein Tumor. Ein gutartiger Tumor metastasiert nicht, d.h. er entlässt keine Zellen in die Blut- oder Lymphgefäße, die sich an anderer Stelle im Körper anlagern und dort einen neuen Tumor (Metastase) bilden. Ein bösartiger (maligner) Tumor (Krebstumor) wächst in umliegende Gewebe hinein und zerstört diese, während ein gutartiger (benigner) Tumor das ihn umgebende Gewebe verdrängt.

Der Ausdruck Geschwulst bezeichnet einen Tumor*.

*Pschyrembel 260. Auflage

Eintrag vom 24.03.2021: Potenzen

Liebe Freunde der Homöopathie,
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Es gibt gut 3.000 unterschiedliche homöopathische Mittel. Auch wenn viele davon noch nicht intensiv geprüft worden sind und wir deshalb deren Wirkungsspektrum noch nicht gänzlich kennen, ist das eine große Menge. Doch wenn man sich vor Augen hält, dass es jedes Mittel in vielen verschiedenen Potenzen gibt, ergibt sich daraus eine fast unendliche Anzahl homöopathischer Medikamente.

Es gibt D-Potenzen, C-Potenzen und LM-Potenzen. Letztere müssten korrekterweise Q-Potenzen genannt werden, doch hat sich die Bezeichnung LM-Potenzen eingebürgert.

Die Potenzen werden in aufsteigender Reihenfolge in einer vorgeschriebenen Weise durch Verdünnen und Verschütteln hergestellt. Und zwar immer aus der vorherigen Potenz.

Die D(ezimal)-Potenzen werden in einem Verhältnis von 1:10 potenziert. Von der vorherigen Potenz wird ein Teil entnommen und mit 10 Teilen Wasser-Alkohol-Lösung in ein Fläschchen gegeben. Das Fläschchen muss so groß sein, dass es nur zu maximal 3/4 gefüllt ist. Dann wird das verschlossene Fläschchen 10 Mal auf ein in Leder gebundenes Buch, auf ein prall gefülltes Lederkissen oder auf die Handfläche geschlagen. Der Gegenstand muss also ein wenig elastisch sein.

Die Centesimal-Potenzen werden in einem Verhältnis von 1:100 potenziert. Es wird dabei genauso vorgegangen wie bei den D-Potenzen beschrieben, nur mit 100 Teilen Wasser-Alkohol-Lösung.

Die LM-Potenzen werden in einem Verhältnis von 1:50.000 potenziert. Also 1 Teil der vorherigen Potenz und 50.000 Teile Wasser-Alkohol-Lösung. Das wird allerdings mit 100 Schüttelschlägen verschüttelt. LM steht hier für die römische Zahl 50.000, bei der korrekten Bezeichnung Q-Potenzen steht das Q für quinquagintamilia.

Mathematisch betrachtet ist die Bezeichnung 1:10 bzw. 1:100 bzw. 1:50.000 nicht korrekt. Doch hat sich diese Bezeichnung eingebürgert. Die verwendeten Mengenangaben beruhen auf den Vorgaben im Organon. Im Organon hat Samuel Hahnemann u.a. genau beschrieben wie homöopathische Arzneimittel hergestellt werden müssen. Seiner grundlegenden Anweisung: Macht es nach, aber macht es genau nach! (Samuel Hahnemann, Organon, 6. Auflage) fühlt sich jeder homöopathisch arbeitende Heilpraktiker verpflichtet.

Jede der drei Potenzreihen kann theoretisch bis ins Unendliche fortgeführt werden. Aus der jahrhundertelangen Erfahrung heraus haben sich bestimmte Potenzen aus den jeweiligen Potenzreihen etabliert.

D-Potenzen werden fast ausschließlich in deutschsprachigen Regionen angewendet. Schwerpunktmäßig werden die Potenzen D6 und D12 in Globuliform verwendet. Zum Einsatz kommen diese Potenzen hauptsächlich bei akuten körperlichen Störungen.

C-Potenzen werden standardmäßig in den Potenzen C30, C200, C1.000 angeboten. Je höher das Mittel potenziert ist, desto tiefer und länger wirkt es. D.h. die Wirkung erstreckt sich vom Körperlichen auch auf das Gemüt (Seele und Geist). So finden C-Potenzen häufig bei länger andauernden Beschwerden Anwendung und wenn die Störungen auch bzw. mehr im Gemüt liegen. Die C-Potenzen werden hauptsächlich in Globuliform angeboten und verwendet. Man kann daraus allerdings auch eine sogenannte Split-Dose herstellen. Dafür werden einige Globuli in einer bestimmten Menge Wasser aufgelöst und vor jeder Einnahme 10 Mal verschüttelt. LM-Potenzen werden hauptsächlich in flüssiger Form angewendet. Die gängigen Potenzen sind die LM6, LM12, LM18, LM30, LM36. Auch hier gilt: je höher das Mittel potenziert ist, desto tiefer und länger wirkt es. Allerdings wirken LM-Potenzen generell viel kürzer und tiefer als C-Potenzen. Normalerweise werden diese Potenzen täglich gegeben. Wichtig ist hier, dass das Fläschchen mit dem Mittel vor jeder Einnahme verschüttelt wird. Die Anzahl der Schüttelschläge ist nicht streng festgelegt und kann individuell auf den Patienten abgestimmt werden. LM-Potenzen wirken sanfter als C-Potenzen und können bei geschwächten oder empfindlichen Patienten besser angewendet werden als C-Potenzen.

Eintrag vom 10.11.2020: Auch während der Pandemie bin ich für Ihre Tiere da!

Liebe Freunde der Homöopathie, in diesem Bereich meiner Homepage möchte ich Ihnen immer mal wieder Interessantes zur Homöopathie, zu Arzneimittelbildern, zu medizinischen Themen usw. vorstellen.

Heute werde ich Ihnen einige weitere homöopathische Arzneimittel vorstellen, die sich bei bestimmten Indikationen bewährt haben.

Ledum ist ein Mittel, das häufig bei Stichverletzungen zum Einsatz kommt. Damit sind sowohl Insektenstiche, Zeckenbisse, als auch Stichverletzungen durch Gegenstände (Nagel, Dorn) gemeint. Charakteristisch dabei ist der Umstand, dass sich die betroffene Stelle kalt anfühlt, also keine typische Entzündungswärme zeigt, aber trotzdem Kälteanwendungen als lindernd empfunden werden.

Staphisagria hilft zum einen eine Schnittverletzung besser heilen zu lassen, zum anderen aber auch bei Folgen von seelischem und / oder körperlichem Missbrauch (Übergriffe, Missachtung der persönlichen Integrität, Demütigungen, erzwungener Deckakt). Bitte unterschätzen Sie das Seelenleben Ihres Tieres nicht! Wenn sich nach dem Deckakt eine Blasenentzündung entwickelt, sollte man ebenfalls an Staphisagria denken.

Hypericum perforatum wird häufig bei Nervenverletzungen eingesetzt. Die Schmerzen sind plötzlich, heftig, einschießend. Wenn das Tier offenbar ohne großen Anlass, wie aus dem Nichts heraus, plötzlich eine heftige Schmerzreaktion zeigt, könnte Hypericum perforatum angezeigt sein. Da Schmerzqualitäten bei Tieren nicht gut einzuschätzen sind, empfiehlt es sich Hypericum perforatum versuchsweise zu geben, wenn Gewebe verletzt wurde, das stark von Nerven durchzogen ist. Die Schmerzen treten auf bei bzw. verschlimmern sich durch Bewegung, Erschütterung oder Kälte.

Eintrag vom 10.03.2020: Bewährte Indikationen

Liebe Freunde der Homöopathie,
in diesem Bereich meiner Homepage möchte ich Ihnen immer mal wieder Interessantes zur
Homöopathie, zu Arzneimittelbildern, zu medizinischen Themen usw. vorstellen.

Heute werde ich Ihnen einige homöopathische Arzneimittel vorstellen, die sich bei bestimmten Indikationen bewährt haben.

Am Bekanntesten wird wohl Arnika bei Blutergüssen (Hämatomen) sein. Es ist angezeigt bei fast allen stumpfen Gewalteinwirkungen, wie Sturz, Schlag, Prellung, Quetschung, Gehirnerschütterung. Außer am Auge (blaues Auge), wenn der Augapfel betroffen ist, dann ist Symphytum zu bevorzugen. Auch nach Zahnextraktionen lässt Arnika die Wunde besser heilen und beseitigt den Schmerz. Sollte die Wunde stark bluten, sollte Arnika besser nicht angewendet werden. Überhaupt ist Arnika ein Schmerzmittel, das unter Umständen auch bei anderen schmerzhaften Zuständen als Adjuvans (aber immer 1-2 Stunden später) gegeben werden kann, wenn das eigentlich angezeigte Mittel die Schmerzen nicht ausreichend lindert.

Symphytum ist ein gutes Mittel um Knochenbrüche schneller zu heilen. Vorsicht ist allerdings bei Pferden angezeigt. Pferde neigen zu überschießender Kallusbildung, die durch die Gabe von Symphytum noch weiter angeregt werden könnte. Kallus bildet der Körper als Sofortmaßnahme an den Bruchstellen um die Knochenenden provisorisch miteinander zu verbinden.

Apis hilft schnell und zuverlässig bei ödematösen Schwellungen. Diese treten u.a. häufig bei Insektenstichen (Wespe, Biene) auf. Wenn die Stiche neben der Schwellung auch noch brennen ist Apis das Mittel der Wahl. Häufig kommt es bei allergischen Reaktionen zu Schwellungen. Dann kann Apis schnelle Hilfe bringen. Bei Schwellungen der Schleimhäute im Mund sollte man allerdings sofort einen Arzt aufsuchen! Durch die Schwellung könnte der Atemweg verlegt werden und dann besteht die Gefahr des Erstickens! Bis der Arzt helfen kann, kann aber Apis gegeben werden. Kaum helfen wird Apis bei Ödemen, die z.B. bei Herzschwäche oder Leberkrankheiten auftreten. Da muss die Grunderkrankung behandelt werden und Apis evtl. als Adjuvans gegeben werden.



Argentum nitricum ist ein Mittel, das gute Dienste leisten kann bei Durchfall, wenn dieser durch Erwartungsspannung (Lampenfieber) ausgelöst wird. Ja, auch Tiere können Lampenfieber haben. Sie merken, dass etwas Besonderes bevorsteht, vielleicht schon daran, dass die Menschen um sie herum aufgeregt sind. Bei Pferden kann es schon reichen, wenn den Stallgenossen die Mähnen eingeflochten werden. Oder zu Hause werden die Koffer hervorgeholt und das Haustier reagiert mit Durchfall.



Im nächsten Beitrag werde ich Ihnen weitere homöopathische Mittel vorstellen, die sich bei bestimmten Indikationen häufig bewährt haben.



Also schauen Sie demnächst wieder rein. Ich freue mich auf Sie!

Ihre Beate Schwarz, Tierheilpraktikerin, Homöopathie

Eintrag vom 31.07.2019: Arzneimittelbild

In der Homöopathie taucht häufig der Begriff Arzneimittelbild auf. Was versteht man darunter?
Ein Arzneimittelbild ist grob gesagt die Sammlung aller Symptome, die einem homöopathischen Arzneimittel zugeordnet werden. Diese Sammlung als Ganzes ergibt ein "Bild", das sich von denen der anderen homöopathischen Arzneimittel unterscheidet.

Diese Symptome stammen aus verschiedenen Quellen.

Hauptsächlich sind es die Symptome, die bei einer Arzneimittelprüfung auftreten.
Bei einer Arzneimittelprüfung wird den gesunden Prüfern ein homöopathisches Arzneimittel gegeben und es werden sämtliche Symptome notiert, die der Prüfer in den nächsten Tagen und Wochen berichtet. Im Allgemeinen wird eine Arzneimittelprüfung mit einer C30-Potenz vorgenommen, wie Hahnemann es im §128 Organon (6. Auflage) vorschreibt. Es kommen aber auch Arzneimittelprüfungen mit anderen Potenzen vor. Heute werden diese Prüfungen doppelt verblindet durchgeführt. Das heißt, dass weder der Prüfer noch der Prüfungsleiter weiß welches Arzneimittel getestet wird. Arzneimittelprüfungen werden in einer Prüfung an mehreren Prüfern vorgenommen und die Prüfungen werden mit anderen Prüfern teilweise in der ganzen Welt wiederholt.

In das Arzneimittelbild fließen aber auch Symptome ein, die im Rahmen einer Vergiftung aufgetreten sind und dokumentiert wurden.

Ebenso werden alle Symptome, die vorher noch nicht im Arzneimittelbild aufgeführt waren und sich während Behandlungen mit einem homöopathischen Arzneimittel gebessert haben bzw. verschwunden sind dokumentiert.

Aber auch sogenannte Modalitäten werden notiert. Modalitäten sind Umstände, Tätigkeiten, Einflüsse, die Symptome verschlimmern oder bessern.

Auslöser für Krankheiten werden besonders berücksichtigt.

In der Regel werden Symptome nur dann in ein Arzneimittelbild übernommen, wenn sie mehrfach bestätigt wurden. Dieses Verfahren ist rund 200 Jahre alt. Es ist leicht vorstellbar, dass in diesem Zeitraum unzählige Symptome zu den (derzeit mehr als 3.000) Arzneimitteln gesammelt werden konnten. Das erste Arzneimittelbild, das Hahnemann zusammenstellte, war das von China (Chinarinde). Bei seinem berühmten Chinarindenversuch, nahm Hahnemann in gesundem Zustand eine kleine Menge Chinarinde ein, die seinerzeit gegen Malaria eingesetzt wurde und deren Wirkung sich die Medizin mit einer Stärkung des Magens erklärte. Daraufhin traten bei Hahnemann für kurze Zeit Symptome auf, die auch ein Malariakranker zeigt. Die Symptome klangen nach einiger Zeit wieder ab und wiederholten sich sobald Hahnemann wieder eine kleine Menge Chinarinde einnahm. Er notierte akribisch alle Symptome, die bei ihm nach der Einnahme von Chinarinde auftraten.

Er formulierte das Ähnlichkeitsgesetz: Similia similibus curentur.

Die Arzneimittelbilder werden hauptsächlich als Fließtexte verfasst. Es gibt aber auch Auflistungen der einzelnen Symptome, so wie sie von den Prüfern geäußert oder von den Homöopathen am Patienten beobachtet wurden. Sie sind dann nach Rubriken geordnet. Letztere lesen sich aber sehr beschwerlich und sind wenig verbreitet.

Eintrag vom 22.05.2019: Der 1. Heilpraktiker?

Einer der berühmtesten Homöopathen ist zweifellos Clemens Franz Maria Freiherr von Bönninghausen, ein Zeitgenosse und Schüler Samuel Hahnemanns.
Aber war er auch der erste Heilpraktiker, wie man oft sagt?
Was ist ein Heilpraktiker? Wie ist der Beruf des Heilpraktikers heute definiert? Nach dem Heilpraktikergesetz vom 17.02.1939 ist es jemand, der die Heilkunde berufsmäßig betreibt und nicht als Arzt bestallt (approbiert / zugelassen) ist.
Clemens Franz Maria Freiherr von Bönninghausen wurde am 12.03.1785 in Fleringen in den Niederlanden geboren und starb im Januar 1864 in Münster. Er studierte in den Niederlanden Jura. Aber schon während des Jura-Studiums interessierte er sich für Medizin und Botanik. Von 1814 bis zu seinem Tode wohnte er in Darup, einem kleinen Ort, der heute zu Nottuln im Münsterland gehört. Zeitweilig hatte er zusätzlich auch eine Wohnung in Coesfeld oder ein Haus in Münster1.
Zur Homöopathie fand von Bönninghausen nachdem er 1827 an Tuberkulose erkrankt war1 und keine konventionelle ärztliche Behandlung ihm half. Der Homöopath Dr. August Weihe heilte ihn mit Hilfe der Homöopathie. Nachdem er die einschlägige Literatur gelesen hatte, wandte von Bönninghausen sich an Dr. Samuel Hahnemann, den Begründer der homöopathischen Heilmethode, wie wir sie heute kennen, und lernte von ihm. Dr. Samuel Hahnemann war voll des Lobes und schätzte seinen Schüler sehr. Er soll einmal gesagt haben, dass von Bönninghausen der Einzige sei von dem er sich behandeln ließe, sollte er selbst dazu nicht mehr in der Lage sein. 1843 bekam von Bönninghausen vom König von Preußen Friedrich Wilhelm IV eine Genehmigung zur Ausübung des Arztberufes ohne abgeschlossenes Medizinstudium1. Den Begriff des Heilpraktikers gab es zu der Zeit noch nicht aber nach o.g. Definition war er somit Heilpraktiker. 1854 wurde ihm von einer Universität in den USA die medizinische Ehrendoktorwürde verliehen1. Er behandelte wohl auch Tiere. Übrigens liest man von vielen Homöopathen, dass sie auch Tiere nach denselben homöopathischen Regeln behandelten und heilten.
Doch schon vor von Bönninghausen behandelten Nicht-Mediziner Kranke. Z.B. die heilkundigen Frauen, die schon seit Jahrhunderten mit Hilfe von Pflanzen und Zubereitungen daraus behandelten. Oft genug hat es sie das Leben gekostet, weil sie als Hexen bezeichnet wurden. Waren sie die ersten Heilpraktikerinnen? Wohl eher nicht, wenn man den Standpunkt einnimmt, dass ein Heilpraktiker staatlich zugelassen sein muss. Wenn man die Arbeit, das Wissen und die Erfolge dieser Frauen betrachtet, dann schon. Ich kann die Frage ob Clemens Franz Maria Freiherr von Bönninghausen der erste Heilpraktiker war für mich nicht schlüssig mit Ja oder Nein beantworten. Ohne Zweifel haben aber alle, die homöopathisch behandeln, seien es Laien oder Mediziner, seien die Patienten Tiere oder Menschen, ihm viel zu verdanken.

1 CHRISTIAN SCHULZE PELLENGAHR, Zur Geschichte des Hauses Darup zu Darup und seiner Besitzer

Im nächsten Blog-Beitrag möchte ich Ihnen etwas über Arzneimittelbilder erzählen. Was ist ein Arzneimittelbild? Wie kommt es zustande?

Eintrag vom 27.02.2019: Mercurius solubilis

Wie schon in meinem letzten Beitrag angekündigt, möchte ich Ihnen heute ein weiteres Mittel vorstellen, dass bei einer Entzündung, die ins Stadium der Eiterbildung übergegangen ist, helfen könnte. Das homöopathische Mittel ist Mercurius, genauer Mercurius solubilis.

Wann wird Mercurius solubilis benötigt?

Sollte der Patient starken Speichelfluss haben, besonders nachts, und vielleicht auch noch einen stinkenden Atem, dann sollten Sie Mercurius solubilis in Betracht ziehen. Auch wenn sich die eitrige Stelle gar nicht im Bereich des Mauls oder der Atemwege befindet! Das ist das Wesen der Homöopathie! Nicht das Organ ist krank, sondern das ganze Individuum ist krank und zeigt das auf verschiedenen Ebenen.

Eine Eigentümlichkeit, die auf dieses Mittel hinweist, die wir jedoch bei vielen unserer Tiere nicht nutzen können, weil sie keine Schweißdrüsen haben, ist das Symptom, dass der Patient stark schwitzt und der Schweiß die Textilien, die mit dem Schweiß in Kontakt kommen, gelb färbt.

Die Eiterungen, die Mercurius solubilis benötigen, können überall im Körper auftreten, bevorzugt aber im Bereich der Drüsen, der Ohren, der Haut und der Schleimhäute der Atemwege und des Verdauungstraktes. Da seien vor allem die Mandeln (Tonsillen) erwähnt. Ein weiteres Charakteristikum, das auf Mercurius solubilis hinweist, ist die sogenannte Rechtsseitigkeit, wenn z.B. nur die rechte Tonsille betroffen ist oder die rechte Nebenhöhle.

Der Eiter hat eine gelbe, grünliche oder gelb-grünliche Farbe; es kann sich Blut darin befinden. Alle Gewebe, die mit dem Eiter in Kontakt kommen werden stark angegriffen. Er ist scharf, ätzend, wund machend, übelriechend, dick, schleimig, blutig, reichlich. Er ist so aggressiv, dass es zu geschwürigen Veränderungen kommen kann. Es können Abszesse, Furunkel und Karbunkel auftreten.

Der Patient ist impulsiv und reizbar. Wie bei Hepar sulphuris kann es zu ungewohnt heftigen und aggressiven Reaktionen kommen! Bei Mercurius-solubilis-Patienten beruht dieses Verhalten aber nicht auf der übermäßigen Schmerzempfindlichkeit, sondern es ist eine grundlegende Stimmungslage. Die Reaktionen können durch äußere Eindrücke wie Unruhe, Lärm o.ä. hervorgerufen werden, die das Tier sonst unbeeindruckt ließen.

Es gibt kaum etwas, das dem Patienten gut tut. Eine Besserung empfindet der Patient nur durch Ruhe und moderate Temperaturen. Die Temperatur braucht nur etwas wärmer oder kälter zu werden um das Befinden zu verschlechtern. Aber auch Feuchtigkeit, Berührung und Druck, Bewegung oder Liegen auf der rechten Seite verschlechtern sein Befinden. Die Beschwerden werden nachts, durch Schwitzen oder nach dem Essen schlechter. In Verbindung mit der Reizbarkeit und der Impulsivität ist ein Patient, der Mercurius solubilis benötigt, recht schwer zu ertragen.


Dies war der letzte Beitrag meiner kleinen Reihe über homöopathische Mittel, die zur Anwendung kommen können, wenn eine Entzündung ins Stadium der Eiterung übergeht. Ich hoffe, es hat Ihr Interesse an der Homöopathie geweckt und Ihnen einen kleinen Einblick gegeben, wie ein homöopathisches Mittel ausgewählt wird.

Demnächst möchte ich Ihnen die Arbeit der Eichhörnchen Hilfe vorstellen.

Eintrag vom 06.12.2018: Silicea

Liebe Tierfreunde und Homöopathieinteressierte,

in diesem Bereich meiner Homepage möchte ich Ihnen immer mal wieder Interessantes zur Homöopathie, zu Arzneimittelbildern, zu medizinischen Themen usw. vorstellen.

Wie ich in meinem letzten Beitrag angekündigt habe, möchte ich Ihnen ein weiteres homöopathisches Mittel vorstellen, dass bei einer Entzündung, die ins Stadium der Eiterbildung übergegangen ist, helfen könnte.

Dieses Mittel ist Silicea (Kieselsäure).

Der Patient, der Silicea benötigt, ist sehr verfroren. Er sitzt gern nah an der Heizung und packt sich dick in warme Kleidung ein. Die Füße sind kalt. Selbst bei Bewegung wird ihm kaum warm. Aber er hat eine Abneigung gegen warme Speisen.

Er ist anfällig für Erkältungen, besonders wenn die Füße oder der Kopf kalt werden, wenn er kalter Luft ausgesetzt ist. Auch der Patient, der Pulsatilla benötigt erkältet sich leicht. Diese beiden Mittel unterscheiden sich darin, dass der Pulsatilla-Patient nicht so friert und gern frische (kühle) Luft hat, während der Silicea-Patient durch und durch verfroren ist und warme Kleidung, eine warme Heizung, ein Heizkissen braucht und Abscheu vor kühler, frischer Luft hat.

Jede kleine Verletzung eitert, wie beim Hepar-sulphuris-Patienten, aber ein Silicea-Patient ist nicht so gereizt vom Gemüt her, sondern eher ängstlich, zaghaft, mutlos. Er hat enorme Angst vor Nadeln (Spitzen)!

Der Eiter, der Silicea benötigt, kann sich in harten wie auch in weichen Geweben bilden. Es bilden sich Abszesse, Furunkel, Fisteln. Auch alte, geschwürige Fisteln sprechen auf Silicea an. Silicea treibt den Eiter aus den Geweben, so dass sie heilen können. Überhaupt wird Silicea nachgesagt, dass es die Austreibung von Fremdkörpern aus den Geweben fördert.

Typisch für Eiterungen in den Atemwegen ist, dass der Patient beim Hinlegen heftig hustet und dicken, gelben, klumpigen Eiter auswirft.

Im allgemeinen hat der Eiter, der Silicea benötigt einen sehr unangenehmen Geruch.Die Beschaffenheit des Eiters ist ansonsten wenig charakteristisch. Er kann blutig, gelb oder grau, dünn, wässrig oder gallertartig, mild oder scharf sein.

Sollte Silicea nicht helfen und man möchte ein anderes homöopathisches Mittel geben, muss man bedenken, dass Mercurius und Silicea nicht gut aufeinander folgen.

Mercurius möchte ich Ihnen dann in meinem nächsten Blog vorstellen.

Also schauen Sie demnächst wieder rein. Ich freue mich auf Sie!

Ihre Beate Schwarz, Tierheilpraktikerin, Homöopathie

Eintrag vom 01.10.2018: Pulsatilla

Liebe Tierfreunde und Homöopathieinteressierte,
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Wie ich in meinem letzten Beitrag angekündigt habe, möchte ich Ihnen ein weiteres homöopathisches Mittel vorstellen, dass bei einer Entzündung, die ins Stadium der Eiterbildung übergegangen ist, helfen könnte.

Dieses Mittel ist Pulsatilla, die Küchenschelle oder Kuhschelle. Ein zartes Pflänzchen, das gern auf eher trockenem Boden wächst und eine violette, glockenartige Blüte trägt.

Die Entzündung bzw. Eiterbildung, die Pulsatilla benötigt, entwickelt sich langsam. Betroffen sind hauptsächlich die Schleimhäute, z.B. des Rachens, der Nase, des Halses, der Bronchien, der Blase, der Geschlechtsteile, der Augen, der Ohren. Der Eiter ist dickflüssig (rahmartig), er hat eine grünliche oder gelblich-grüne Farbe und er ist mild, d.h. die Haut, die mit dem Eiter in Berührung kommt, wird nicht gereizt.

Auffallend ist, dass das Tier keinen Durst hat, auch nicht wenn es Fieber hat und das Maul trocken ist. Das Tier fühlt sich in frischer, kühler Luft besser, auch wenn es fröstelt. Es lehnt Wärmeanwendungen ab. Auch warme Getränke und Speisen mag es nicht. Die Unverträglichkeit von Wärme unterscheidet den Patienten, der Pulsatilla benötigt deutlich von demjenigen, der Hepar sulphuris calcareum braucht! Das homöopathische Mittel Hepar sulphuris calcareum habe ich in einem früheren Beitrag besprochen.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Stimmung, das Gemüt wie Homöopathen sagen. Der Patient, der Pulsatilla benötigt, sucht Trost, Zuspruch und ist nicht gern allein. Bei einem Menschen sagt man, er sei weinerlich. Weit entfernt vom äußerst reizbaren Hepar-sulphuris-calcareum-Patienten.

Demnächst werde ich Ihnen zwei weitere homöopathischen Mittel (Silicea und Mercurius) vorstellen.

Also schauen Sie demnächst wieder rein. Ich freue mich auf Sie!

Ihre Beate Schwarz, Tierheilpraktikerin, Homöopathie

Eintrag vom 03.08.2018: Hepar sulphuris calcareum, die Kalkschwefelleber

Liebe Freunde der Homöopathie,
in diesem Bereich meiner Homepage möchte ich Ihnen immer mal wieder Interessantes zur Homöopathie, zu Arzneimittelbildern, zu medizinischen Themen usw. vorstellen. Den Anfang möchte ich mit einem Arzneimittelbild machen.

Das homöopathische Mittel, das ich Ihnen vorstellen werde ist Hepar sulphuris calcareum, die Kalkschwefelleber. Ein sehr merkwürdiger Name, nicht wahr. Was verbirgt sich dahinter? Hat er etwas mit der Leber zu tun? Nein, nein, weit gefehlt! Es ist eine chemische Verbindung von Kalk, genau genommen der Kalk einer Austernschale, und Schwefel. Diese werden unter Luftausschluss glühend gemacht, dabei entsteht ein Stoff, der leberbraun, daher der Name Hepar (lat. Leber) sulphuris calcareum, manchmal auch gelbgrün ist. Anschließend wird diese chemische Verbindung potenziert.
Woran erinnert die Farbe Gelbgrün? An Eiter. Und damit sind wir auch schon bei einem sehr großen Einsatzgebiet dieses Mittels. Im Laufe einer Entzündung kann im Gewebe Eiter gebildet werden. Und dann kann Hepar sulphuris calcareum zum Einsatz kommen. Aber erst dann! Es lässt den Eiter "reifen", sagt man.
An welchen Stellen kann sich Eiter bilden, der Hepar sulphuris calcareum benötigt? Z.B. an der Bindehaut des Auges (sog. Konjunktivitis), in den Ohren (es kann dabei auch Schwerhörigkeit auftreten), in der Nase (die Nasenlöcher können wund sein), an den Mandeln (Tonsillen), an der gesamten Hautoberfläche, an den Haarbalgen und auch im Unterhautgewebe (Phlegmone oder auch Einschuss genannt), in der Blase, im Bereich der umgebenden Haut der Krallen / Hufe.
Wenn fast jede Verletzung oder jeder Infekt in das Stadium der Eiterentwicklung übergeht, ist dieses Mittel angezeigt. Die Stelle ist sehr schmerzempfindlich! das Tier wird schon bei der geringsten Berührung eine Schmerzreaktion zeigen. Und zwar auch mal sehr heftig! Also Vorsicht, wenn beim Abtasten des Tieres! Denn wenn es Hepar sulphuris calcareum benötigt, wird es auch ausgesprochen reizbar sein. Die Schmerzempfindlichkeit kann bis zur Ohnmacht führen! Obwohl es schwitzt möchte das Tier es warm haben und Kälte verschlimmert seinen Zustand. Der Eiter hat einen üblen Geruch, nach altem Käse, und ist dickflüssig. Die Stellen, die mit dem Eiter in Kontakt kommen, werden wund.

Es gibt noch weitere homöopathische Mittel, die bei eitrigen Entzündungen zum Einsatz kommen können. Darunter z.B. Silicea, Pulsatilla, Mercurius. Wie kann man unterscheiden welches dieser homöopathischen Mittel nötig ist?
Demnächst werde ich Ihnen diese drei homöopathischen Mittel vorstellen. Also schauen Sie demnächst wieder rein. Ich freue mich auf Sie!
Ihre Beate Schwarz, Tierheilpraktikerin, Homöopathie

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